Projekte

Mobiles Team Gesundheit (MTG) Westmünsterland

Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden durch medizinische Versorgung und qualifizierte Sozialberatung in häuslicher Umgebung.

Ausgangslage

Viele Menschen in der Region Westmünsterland wünschen sich eine wohnortnahe medizinische Versorgung. Auf lange Sicht zeichnen sich aber Versorgungsengpässe ab, denn die Ärzteschaft wird immer älter und viele niedergelassene Praxisinhaberinnen und Praxisinhaber stehen vor dem Ruhestand.

Indessen steigt der Anteil an Menschen im Rentenalter an der Gesamtgesellschaft kontinuierlich an und chronische Erkrankungen nehmen zu. Auch soziale Problemlagen werden im medizinischen Behandlungsalltag immer relevanter. Einige Menschen werden durch gesundheitliche und soziale Beeinträchtigungen nicht mehr in der Lage sein, die Arztpraxis aufzusuchen und bedürfen dann einer medizinischen Betreuung im häuslichen Umfeld.

Es wird aber aus zeitlichen und personellen Gründen nicht möglich sein, die Gesundheitsversorgung im Hausbesuch durch Ärztinnen und Ärzte allein sicherzustellen. Ziel des Projekts „Mobiles Team Gesundheit Westmünsterland“ ist die Einführung einer neuen Versorgungsform, die die hausärztliche Versorgung in der Region unterstützt.

Das Projekt

Das Projekt MTG wird über das europäische Förderprogramm LEADER gefördert. Dabei soll eine medizinische Fachkraft die Versorgung von chronisch erkrankten, älteren, immobilen, hilfebedürftigen und/oder nachgewiesen unter sozialen Defiziten leidenden Patientinnen und Patienten in ihrer häuslichen Umgebung unterstützen. Diese Delegationskraft wird für das GG.WML e.V. behandlungsbegleitend tätig sein und arbeitet praxisübergreifend in der Region.

Daneben soll eine zweite Fachkraft für Sozialberatung die Aufgabe übernehmen, soziale Problemlagen der Patientinnen und Patienten zu erfragen und bei Bedarf ressourcenorientierte Lösungsansätze dafür zu entwickeln. Die beiden Fachkräfte arbeiten im Projekt ambulant und praxisübergreifend im Team.

Eine wissenschaftliche Auswertung des Projekts soll aufzeigen, wie die häusliche sozial-medizinische Gesundheitsberatung und Versorgung über die beiden Teamkräfte von den Patientinnen und Patienten wahr- und angenommen wird.

 

Delegation medizinischer Aufgaben

Delegation meint die Verlagerung ärztlicher Tätigkeiten auf dafür gut qualifiziertes, nicht-ärztliches Gesundheitsfachpersonal. Im Hausbesuch kann die medizinische Fachkraft z.B. folgende Aufgaben übernehmen:

  • Überwachung und Dokumentation krankheitsspezifischer Symptome
  • Überwachung und Dokumentation der Vitalparameter
  • Überwachung und Dokumentation der angeordneten medikamentösen Therapie
  • Wundpflege, Beurteilung und Dokumentation des Wundzustands
  • Durchführung und Dokumentation von diagnostischen Maßnahmen (z.B. EKG)

Delegation sozialer Beratungsschwerpunkte

Die Fachkraft für Sozialberatung unterstützt die Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen in schwierigen Lebenssituationen.

Die Beratung umfasst z.B. Themen wie:

  • finanzielle Probleme
  • Sucht
  • Einsamkeit
  • Belastungen am Arbeitsplatz
  • Pflegebedürftigkeit
  • familiäre Probleme
  • Tod eines nahestehenden Angehörigen
  • Rehabilitation

Die Fachkraft hilft dabei, den Zugang zu den verschiedenen Sozialleistungen zu erleichtern und unterstützt ggf. bei der Antragstellung.

Durch die Kooperation mit regionalen Beratungsstellen und Sozialleistungsträgern bildet das Projekt MTG ein Bindeglied an den Schnittstellen. Es soll zu einer besseren Koordination und einer ganzheitlichen, passgenauen Versorgung der Menschen in der Region Westmünsterland führen.

Ansprechpartnerin: Dr. Diane Langel ( d.langel(at)gg-wml.de )

Nähere Informationen zu LEADER finden Sie hier: https://leader-wml.de/